Künstlerische Projekte am Karl-von-Closen-Gymnasium
Über zwei Jahre sind seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vergangen, längst sind die Kinder und Jugendlichen aus dem angegriffenen Land im Osten Europas bei uns an den Schulen angekommen und vielfach auch integriert. Im Frühsommer des Jahres 2022 hatte man am Eggenfeldener Gymnasium die Idee, dass sich Menschen, die die jeweils andere Sprache nicht beherrschen, annähern könnten, wenn sie gemeinsam an einem künstlerischen Projekt arbeiten. Schnell war die Idee geboren, man könnte die Tradition der niederbayerischen Totenbretter aufgreifen und sie bemalen lassen mit Vorstellungen, die ukrainische und deutsche Schüler von der Zukunft haben. Die Bretter wurden dankenswerter Weise von der Firma Buchner Holz in Arnstorf zur Verfügung gestellt und von der Schreinerei Esterl zurechtgehobelt.
Das Projekt gestaltete sich phasenweise schwierig, denn Kinder aus einem Kriegsgebiet haben andere Vorstellungen von der Zukunft als Jugendliche, die im Wohlstand in Niederbayern aufwachsen. Nach einigen Wochen waren aber dann unter der Leitung von StDn Kögler und der ukrainischen Lehrkraft, Frau Kiziurowa, ansehnliche Werke entstanden, von denen ein Teil im Eingangsbereich der Schule aufgehängt wurde, um die Erinnerung an diese erste Annäherung von Ukrainern und Niederbayern wach zu halten.
Die übrigen Bretter (teils auch schon bemalte) fanden rasch eine neue Widmung: 23 Schülerinnen und Schüler der Q 11 gestalteten unter Anleitung von Frau Stella Okroi im Themenbereich „Design“ Wikinger-, Steck- oder Schwedenstühle. Die Entwürfe wurden eingehend besprochen und die besten Designs ausgewählt, bevor sie im Werkraum mit Bohrmaschinen, Stichsägen, Handsägen, Feilen und reichlich Angstschweiß bei der Lehrkraft zu diesen modernen Sitzgelegenheiten verbaut wurden. Im letzten Semester erhielten sie dann noch im Themenbereich „Kommunikation“ einen letzten Schliff und wurden mit Botschaften versehen, die den Schülerinnen und Schülern kurz vor dem Abitur in Q 12 wichtig waren: Leben, Power, der Blick nach vorne, aber auch Arbeitshaltungen wie Freestyle.
Mittlerweile haben auch diese Stühle ihren Platz im Pausenhof West gefunden und erfreuen sich großer Beliebtheit bei allen anderen Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Gästen der Schule.