Interreligiöse Studienfahrt

1. Idee und Struktur

  • Blick auf europäische Geschichte zeigt: immer schon gab es eine religiöse Vielfalt auf engem Raum
  • Haltung der Offenheit und des Dialogs wird auch in Zukunft notwendig sein!
  • In der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern sollten die Menschen mit ihren Kulturen, ihren Geschichten und ihren unterschiedlichen religiösen Traditionen eine Rolle spielen.
  • Ziel muss es sein, nicht nur über Religionen zu reden, sondern mit den verschiedenen Vertretern von Religionen!
  • In erster Linie kommen die monotheistischen Weltreligionen in Betracht: Judentum und Islam. Das Christentum ist der Ausgangspunkt, muss aber in seinen „Hauptspielarten“ (=Konfessionen) berücksichtigt werden.

2. Religion und Kultur

Beides steht in einem gegenseitigen Wechselverhältnis, – letztlich lässt sich das eine ohne das andere auch nicht erschließen oder verstehen. Deshalb gehört zu dieser Studienfahrt auch ein Kulturprogramm, das sich am Ort – Bayreuth – anbietet. Die Gestaltung der Stadt geht großteils auf die Aufklärerin und Freimaurerin Markgräfin Wilhelmine zurück. Sie hat nicht nur Spuren hinterlassen, sondern der Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Um ihr Markgräfliches Opernhaus (Weltkulturerbe!) oder um die Eremitage kommt man eigentlich gar nicht herum! Richard Wagner kommt hier eher eine Randnotiz zu.

3. Glaube und Aberglaube

In den abrahamitischen Religionen gibt es so etwas wie „die reine Lehre“, die eigentliche Theologie, die von Gelehrten entwickelt, verschriftlicht und verbreitet wird. Neben der Spaltung dieser Religionen lässt sich auch ein zweites Phänomen beobachten: die Entwicklung des Volksglaubens, der aus der Sicht der Theoretiker oftmals zum Aberglauben mutiert. Die Grenzen sind meist fließend. Im Museum in Tüchersfeld werden Zeugnisse von Glaube und Aberglaube für die jüdische und die christliche Religion gezeigt.

4. Die Hürden dieser Studienfahrt

Bei der Planung hat sich in den vergangenen Jahren herausgestellt, dass man zum einen die unterschiedlichen Festtermine der drei Religionen bedenken muss.

Zum anderen sind wir bei der Gestaltung der Fahrt immer auf Ehrenamtliche angewiesen, die man nicht so einfach auf einen Termin hin buchen kann. Manchmal ist da auch einiges an Flexibilität von uns gefordert!

5. Wirkung

Die Studienfahrt kann einen Anstoß geben, kann Interesse wecken und Verständnis erwirken. Sie kann einen Horizont eröffnen, aber was sie nicht kann, ist das sichere Erzielen von gelebter Toleranz im Alltag. Auf jeden Fall wird sich aber für jede/n Teilnehmer/in der Blick auf das Eigene in der Religion schärfen.