Im Folgenden wird ein detaillierter Überblick über die Informationsveranstaltung zu den Themen „Studiengang Informatik, Studium in Landshut und die Arbeit in der digitalen Forensik“ am 20. Juni 2023 am Gymnasium Eggenfelden aufgezeigt.
Unter den Gästen befanden sich der Referent Herr Prof. Dr. Peter Scholz, Dekan an der Fakultät Informatik an der Hochschule für angewandte Wissenschaft Landshut, die Schulleiterin Frau OStDn Daniela Raith sowie die beiden Lehrkräfte Frau OStRn Katrin Drton und Herr StR Kilian Betz.
Die Veranstaltung begann mit einem inspirierenden Grußwort der Schuldirektorin, bei welchem sie die Bedeutung der Informatik in der heutigen Zeit betonte und anschließend das Wort an Herrn Prof. Dr. Scholz übergab.
In der ersten Hälfte des Vortrags erzählte Herr Dr. Scholz etwas über seinen Werbegang, das Studium in Landshut und über Unterschiede zwischen Universität und Hochschule für angewandte Wissenschaft. Bei seinem sehr anschaulichen Vortrag achtete der Referent darauf stets den Alltag mit einzubeziehen.
Als Höhepunkt seines Vortrags beleuchtete Dr. Scholz detailliert das Studienfach Informatik. Dabei legte er den Fokus beispielhaft auf das Lehrgebiet Digitale Forensik.
An folgendem Szenario erklärte Prof. Dr. Scholz sein Berufsfeld und wann sein Wissen und Können von Nöten ist.
Beispielsweise gibt es eine Anzeige wegen eines Cyberdeliktes. Unter Cyberdelikten versteht man Straftaten wie Verbreitung pornografischer Inhalte mit Kindern, Erpressung oder digitaler Waffenhandel. Es kommt zu einem richterlichen Beschluss mit einer anstehenden Hausdurchsuchung. Hier werden alle elektronischen Geräte beschlagnahmt und an forensische Informatiker übergeben. So kommen Dr. Scholz und sein Team ins Spiel. In der Funktion als Gutachter sortieren die Spezialisten die Fälle zuerst nach Priorität und werten anschließend die Datenträger aus. Dies kann in vereinzelten Fällen viele Monate beanspruchen. Alle Daten können dabei wieder rekonstruiert werden. Ein spannendes, hochkomplexes Unterfangen. Auf Grundlage der Ergebnisse des Gutachtens der forensischen Informatiker folgt der endgültige Gerichtsspruch.
Bei vielen Schülern kam nun die Frage auf, inwieweit man sich selbst schuldig macht, wenn man z.B. verbotene Bilder auf seinem digitalen Endgerät besitzt, welche man von unbekannten Personen erhalten hat.
Prof. Dr. Scholz erklärte, dass allein der reine Besitz dieser Mediendatein laut einigen StGB – Paragraphen strafbar ist. Einfaches Löschen von Dateien reicht nicht aus die Schuld zu verschleiern, da diese Daten vollständig wiederhergestellt werden können. Die einzige, wirkungsvolle Option ist, das Endgerät auf die Werkeinstellungen zurückzusetzen um die Bilder vollständig zu entfernen. Ferner sollte man unbedingt Anzeige gegen jene Personen erstatten welche solche Fotos versenden und Cyberdelikte im digitalen Netzwerk begehen.
Zum Schluss seiner Präsentation gab Professor Scholz einen kleinen Ausblick in die Zukunft der Informatik. So werden Künstliche Intelligenz Systeme die Prozesse in Unternehmen sowie öffentlichen Behörden beschleunigen. Die wissenschaftlichen Neuerungen der Informatik werden weiterhin rasant zunehmen und zu einer effizienteren Zukunft führen. Der Informatik sind innerhalb der nächsten Jahre somit keine Grenzen gesetzt und sie könnte sich zu einer der bedeutendsten Berufsfelder entwickeln.
Viele Schülerinnen und Schüler sind bezüglich ihrer Berufswahl noch unentschlossen. Dieser inspirierende Vortrag hat sicherlich für einige von uns den entscheidenden Beitrag geleistet sich für das zukunftsorientierte und sehr spannende Gebiet der Informatik zu interessieren. Auch die Tipps für den täglichen Umgang mit dem Smartphone werden den meisten Schülerinnen und Schüler noch lange im Gedächtnis bleiben.
Vielen Dank an Herrn Professor Dr. Scholz für den informativen Nachmittag mit viel Bezug zur Praxis.
Autor: Julius Haberland