Dem Frieden zwischen den Religionen auf der Spur

Im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts beschäftigten sich die Schüler der Mittelstufe Plus des Karl-von-Closen-Gymnasiums mit dem großen Projekt des Friedens zwischen den Religionen und Konfessionen. In verschiedenen Gruppen hatten sie ein halbes Jahr lang Präsentationen vorbereitet, bis sie im April 2018 zu einer Fahrt nach Franken aufbrachen. Sie erkundeten das mittelalterliche Flair der Stadt Rothenburg ob der Tauber und die Auswirkungen eines Religionskrieges (Dreißigjähriger Krieg). An diesem Ort begegneten due Schüler aber auch den unseligen Auswirkungen des Antisemitismus, beginnend mit den Schikanen und Pogromen gegen die Juden des Mittelalters. Das jüdische Viertel von einst ist heute verschwunden, aber Gedenksteine erinnern an dieses dunkle Kapitel der Geschichte, das sich nicht wiederholen darf.

Ein Höhepunkt dieser Fahrt war aber auch das Orgelkonzert, das die Kantorin von St. Jakob nur für die Schüler des KvC gab. In der abendlichen Kirche durften die Heranwachsenden die Akustik des gewaltigen Kirchenraumes testen und auch eigene Versuche am Instrument durchführen.

Nach drei Tagen brachen die Schüler nach Nürnberg auf, wo der Besuch einer der größten Moscheen Bayerns auf dem Programm stand. Durch die Eyüp-Sultan-Moschee wurden sie von einem Ditip-Mitglied geführt, der zum Abschluss aber auch mit ihnen das Tagesgebet in arabischer Sprache betete. Faszinierend war für die Schüler vor allem, dass sich im Bereich der Moschee alles finden ließ, was zum alltäglichen Leben dazugehört: ein Friseur, ein Reisebüro, ein Café und zuletzt auch ein Bestattungsunternehmen. Insgesamt empfanden die Jugendlichen vieles an der Religion des Islams gar nicht mehr fremd, sondern recht lebensnah, wenn z.B. Kinder im mit Teppich ausgelegten Gebetsraum ausgelassen spielten oder ältere Männer zum Lesen von Büchern in die Moschee kamen.

Aufgezeichnet wurde die Fahrt auch von einer Gruppe Schülern, die einen zwanzigminütigen Film über die Projektfahrt nach Rothenburg bzw. Nürnberg aufnahm. Dieser wurde im Anschluss der Fahrt vorgezeigt.

Für die Schüler war am Ende klar: Frieden zwischen Konfessionen und Religionen ist möglich, wen man das Andere kennt und sich nicht aus Ängstlichkeit abgrenzt. Bei allen Unterschieden wenden wir uns ja letztlich doch alle an den einen Gott, der uns shalom, salam, den Frieden als Auftrag gegeben hat.

(Emily Wagner, StD Mechthild Kögler)