Elin Wimmer Q12 qualifizierte sich für das Finale des Bundesfremdsprachenwettbewerbs

Eine starke Leistung: In den Sprachen Englisch und Spanisch hat Gymnasiastin Elin Wimmer (17) die Einstiegsrunde beim bundesweiten Wettbewerb für Fremdsprachen gemeistert und sich fürs Finale qualifiziert. Vor der Endrunde vom 23. bis 26. März in Mannheim erklärte die Zwölftklässlerin, warum Reisen den Horizont erweitert.

Eine E-Mail brachte Elin die frohe Botschaft: Sie ist eine von 55 Schülern in ganz Deutschland, die in ihrer Altersklasse beim Bundesentscheid mit von der Partie sind. Überzeugen konnte die junge Rottalerin die Juroren in Runde eins mit einem Kurzfilm und einem Audiobeitrag.

Konkret lautete das Thema ihrer ersten Aufgabe: „Hinter dem Horizont geht`s weiter.“ In ihrer Schwerpunktsprache Englisch erstellte sie dazu einen dreiminütigen Kurzfilm. In den Mittelpunkt rückte sie das Thema Reisen. Elin: „In meinem Film geht es darum, dass Reisen das Denken flexibler und kreativer macht.“ Schließlich gibt es unterwegs viel Neues zu sehen. Zudem präsentiert die Schülerin drei Möglichkeiten, wie junge Menschen ökologisch, sozial und preiswert reisen. Dazu zählt die Abiturientin die Mitarbeit auf einem Bio-Bauernhof (WWOOF), einen klassischen Au-pair-Aufenthalt oder das Unterrichten von Englisch im Ausland. Der eigene Horizont ist laut Elin das Gewohnte und Häusliche. Das Reisen erweitert das Blickfeld und „bringt uns raus aus unserer Komfortzone“, sagt die Rottalerin. Bei der zweiten Aufgabe in Runde eins ging es darum, in einem zweiminütigen Audiobeitrag auf Spanisch zu erklären, warum sie sich für ihr Thema entschied. Offensichtlich überzeugten Kurzfilm wie Audio-Podcast die Jury.

Grundsätzlich können beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen alle Schüler der Klassen sechs bis 13 sowie Auszubildende mitmachen, unterteilt in vier Kategorien. Träger ist die Stiftung Bildung & Begabung mit Sitz in Bonn, unterstützt vom Bundesbildungsministerium und der Kultusministerkonferenz. Schon jetzt fiebert Elin der Endrunde entgegen und freut sich: „Letztes Jahr haben die ersten sechs eins der besten Stipendien in Deutschland gewonnen.“ Heuer wird das laut Stiftung ähnlich aussehen.

Zum anstehenden Finale will die junge Rottalerin mit dem ICE anreisen. Tags drauf stehen die ersten beiden Teile der umfangreichen vierteiligen Prüfung an. In vier ganzen Stunden müssen die Finalisten ein Essay auf Englisch zu einem vorab nicht bekannten Thema verfassen. Dazu gilt es auf Spanisch eine Zusammenfassung (Abstract) zu erstellen. „Das ist wie Abiturschreiben“, findet Elin. Des Weiteren soll sie in einer Stunde einen Radiobeitrag erstellen.

Am zweiten Prüfungstag heißt es, in der Gruppe in zwei Sprachen ein Escape-Rätsel zu lösen. Es folgt ein Einzelgespräch mit den Juroren auf Englisch. „Ich soll zeigen, dass ich sprachgewandt bin und gut kommunizieren kann“, vermutet Elin. Unterm Strich erinnert der Ablauf an ein umfangreiches Vorstellungsgespräch bei internationalen Firmen.

Schlussendlich steht die Bekanntgabe der Ergebnisse und Preisträger an. Elin: „Ich erhoffe mir den Sieg, aber fest rechnen kann ich damit nicht.“ Bei alledem will sie das Finale möglichst entspannt auf sich zukommen lassen.

Nicht ohne Grund suchte sich Elin diesen Wettbewerb aus. „Mit Sprachen habe ich mich schon immer leicht getan“, sagt die junge Rottalerin. Einen Grund dafür sieht sie in ihrer Freude an der Literatur. Den Jugendromanreihe Harry Potter verschlang sie bereits auf Deutsch und auf Englisch. „Und auf Spanisch möchte ich die Geschichte auch noch lesen“, kündigt Elin an. Augenblicklich gefällt ihr der Roman Homo Faber von Max Frisch. In dessen Sprache und seiner Frage danach, wie rational ein Mensch handelt, verspürt sie „eine seltsame Wärme“.

Nicht umsonst ist Englisch Elins Lieblingssprache. Bei ihren Besuchen in der britischen Hauptstadt fühlte sie sich immer wohl. „Es heißt, London ist das schönste Land der Welt“, so Elin. Und für New York sieht das nicht anders aus. Auch Spanisch spricht sie gut. „Aber die Ausnahmen bei der Grammatik wie den Subjuntivo beherrsche ich noch nicht ganz“, schränkt die Abiturientin ein.

Schon jetzt hofft Elin, nach dem Abitur ein Medizinstudium aufnehmen zu können. Ihr Berufsziel ist es, Hirnforscherin zu werden. „Das Gehirn und das Meer sind die zwei Bereiche, welche die Wissenschaft am wenigsten erforscht hat“, begründet die wissbegierige Gymnasiastin. Gerne dürfte es ein Studienplatz in Berlin oder Heidelberg sein. Beim Bundeswettbewerb ein Stipendium zu ergattern, wäre dabei nützlich. Elin weiß auch: „Ganz vorne dabei zu sein, wird nicht einfach.“ – Herwig Slezak / Rottaler Anzeiger: 17/02/2023